Die Familiengeschichte
Karl der Grosse soll die Bismarck´s aus Böhmen in die Altmark gesendet haben, wie Ch. Entzelt 1579 sagt, zur Urbarmachung dortiger Sümpfe. Dort bauten sie ihre Burg. Albrecht der Bär brachte Hollländer zur Urbarmachung und jene nannten den Teil ihrer Ansiedlung des Flusses Biese, im deutsch Binse, weil es davon unendlich viele in den Sümpfen des Flusses gab. Die Burg der Bismarck´s lag in ihrer Mitte und man nannte sie deshalb Biesenmarck. Im Laufe der Jahre wurde dann daraus Bismarck. Aus den Häusern, die sich um die Burg der Bismarck´s schmiegten entstand dann die Stadt Bismark und später wurden die von Alvensleben dann Besitzer dieser Stadt Bismark.
Mitte des 12. Jahrhunderts, so wollen es Chroniker wissen, siedelten die Bismarcks in das benachbarte Stendal um und gehörten zu den Burgmannen der vormaligen Burg Stendalia. Sie waren, nachdem "Albrecht der Bär" Stendal 1115 das Stadtrecht verliehen hatte, als Patrizier dort geblieben.
Nach Auflösung der Burg Stendalia übernahmen die Bismarck´s städtische Ämter. Sie wurden Ratsmänner, Schöffen und Schultheiße der Stadt. Und als Mitglieder der vornehmsten und einflussreichsten Stendaler Gilde, der "Seefahrer - und Gewandschneidergilde zu Stendal" - die dem Stendaler Stadtregiment angehörte - waren sie z. T. als "Aldermann und auch Gildemeister" führend tätig und für das Wohl und Wehe der Stadt verantwortlich.
Urkundlich nachgewiesen ist Herbordus von Bismarck (1270) Stadtschultheiß (Bürgermeister) von Stendal, Ratsmann und "Aldermann" (Vorsitzender) der Gewandschneidergilde. Ihn nennen die Bismarck´s den Stammvater, der die 1. Generation der Stammreihe anführt.
Rudolf von Bismarck (1280 - 1340) gründete mit seinem Sohn Nikolaus von Bismarck (1307 - 1377) 1338 eine staatliche Schule gegen den Willen der Kirche.
Nikolaus von Bismarck setzte stets auf den jungen Ludwig, Markgrafen von Brandenburg und versorgte diesen mit reichlich Geld im Kampf gegen den Herzog Otto von Braunschweig.
Dass Ludwig 1343 den Braunschweiger Herzog auf der Gardelegener Heide besiegen konnte, hat er nicht zuletzt Nikolaus von Bismarck zu verdanken.
Markgraf Ludwig revanchierte sich. Am 15. Juni 1345 belehnte er den Stendaler Nikolaus v. Bismarck zusammen mit seinen Brüdern mit einer der Hauptburgen des Landes, dem Schloss Burgstall bei Magdeburg.
Bereits am 8. März 1344 wurde Nikolaus von Bismarck mit Döbbelin bei Stendal belehnt.
(siehe hierzu die Urkunde unter dem Punkt Historie -> Urkunden)
Nikolaus von Bismarck bekleidete Mitte des 14. Jahrhunderts die einflussreiche Stelle eines "dominus cancellarius" eines "Kanzlers der Altmark". Weiterhin wurde Nikolaus von Bismarck erzbischöflicher Stiftshauptmann und verantwortlich für den Staatshaushalt bei seinem Onkel, dem Erzbischof von Magdeburg Dietrich von Portitz. Nikolaus von Bismarck zeichnete sich durch besonders kluge Finanzverwaltung aus und schaffte es, viele verpfändete Güter für das Erzbistum zurückgewinnen. Damit konnte er den über 150 jährigen Bau der Magdeburger Domkirche finanzieren und vollenden.
Als höchster Beamter des Erzstiftes Magdeburg hatte Nikolaus von Bismarck die Urkunden zur Einweihung am 22. Oktober 1363 gegengezeichnet. 500 Jahre später steht unter der Urkunde zur Säkularfeier im Jahre 1863 neben der Unterschrift des preußischen Königs Wilhelm der Name seines höchsten Beamten Otto von Bismarck.
Nach dem Tode des Erzbisichofs Dietrich von Portitz wurde Nikolaus v. Bismarck Hofmeister und Kanzler des Markgrafen Otto v. Brandenburg, welches eines der wichtigsten Hofämter war. Mit viel Geschick hat er verlorengegangene Rechte und Länderbesitze für den Markgrafen zurückgewonnen.
1370 gründete Nikolaus von Bismarck das vor dem Uengelinger Tor gelegene "St. Getraud-Hospital zu Stendal", zur Aufnahme, Heilung und Pflege heimatloser, armer Kranker vor dem Tor. Als Gründer dieses Hospitals behielt Nikolaus von Bismarck für sich und seine männlichen Erben "das Patronat desselben" ausdrücklich für ewige Zeiten vor.
Im Jahr 1562, nach gut zwei Jahrhunderten, ging die Bismarck-Zeit auf Burgstall zu Ende. Schon sieben Jahre zuvor hatte der jagdbegeisterte Kurprinz Johann Georg begehrliche Blicke auf die im Bismarck’schen Besitz befindlichen Teile in der Letzlinger Heide mit ihrem reichen Wildbestand geworfen. Noch mehr reizten Kurfürst und Kurprinz allerdings das Burgstaller Grenzgebiet zu Magdeburg, das sie unbedingt in ihre Hand bringen wollten. Anfangs versuchte die Familie noch zu verhandeln. Auf Seiten der Familie führte Friedrich I. von Bismarck (1513 – 1589), später als »der Permutator« bezeichnet, die Verhandlungen.
Der Verlust von Burgstall bezeichnet das Ende einer Epoche in der Geschichte des Bismarck-Geschlechts. Zugleich ist es ein Neuanfang. Die beiden Vetternpaare gehen jetzt getrennte Wege. Der ältere Zweig erhält die Probstei Krevese bei Osterburg mit umliegenden Gütern und Dörfern, der jüngere östlich der Elbe das Gut Schönhausen mit Fischbeck unweit Tangermünde.
Briest und Döbbelin bleiben weiterhin im Besitz der Familie. Im Laufe der Jahrhunderte zweigen sich wieder neue Linien ab, so aus der älteren Kreveser Linie die Briester und die Döbbeliner und aus der jüngeren Schönhauser Linie Schönhausen I und II. Von Schönhausen I wiederum entstammen die Linien in Hinterpommern und Vorpommern Karlsburg (Bismarck-Bohlen).
Friedrich von Bismarck (1513 – 1589), der "Permutator", willigte 1562 in den Handel mit dem Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg ein, Burgstall gegen Schönhausen und Krevese zu tauschen. Seine Grabplatte findet sich direkt vor dem Altar in der Kreveser Klosterkirche. Friedrich ist der Stammvater aller heute lebenden Bismarcks, die sich damals aufspalteten in die Linien Krevese, Briest, Döbbelin und Schönhausen.
Die Stammmutter aller heute lebenden Bismarcks ist Anna Sophia von Bismarck (geb. von Wenckstern) (†1579), die Gemahlin des "Permutators". Sie und ihre Schwägerin waren vom Kurfürsten im Burgstaller Vertrag mit »sechshundert Gulden Schlüsselgeld ›zur Beschwichtigung ihrer Wehklagen‹« bedacht worden, eine durchaus ungewöhnliche Verfügung. Friedrich und Anna Sophia hatten acht Kinder.
Pantaleon II. von Bismarck (1539 – 1604) nahm Anna von der Schulenburg (1556 – 1626) zur Gemahlin und hatte mit ihr acht Kinder.
Epitaph in der Klosterkirche zu Crevese für Panthaleon von Bismarck und Anna (geb. von der Schulenburg)
Epitaph des Panthaleon von Bismarck und seiner Ehefrau Anna von der Schulenburg. An der Südseite des Vorchores. Holz, Gemälde Ölfarbe auf Holz. Auf dem großen Epitaph ist in der Predella die Familie des Stifters, zu Seiten des Kruzifixes, der Vater mit seinen fünf Söhnen Friedrich, Heinrich, Christoph, Jobst und Ludolph sowie die Mutter mit ihrer Tochter Anna dargestellt. Rechts und links auf den Postamenten befinden sich zwei große geschnitzte Wappen: Panthaleon von Bismarck und Anna v. der Schulenburg. Das Mittelbild des Epitaphs zeigt die realistische Darstellung der Auferweckung mit sechzehn geschnitzten Wappen an den Seiten, die durch Unterschriften kenntlich gemacht sind: v. Bismarck, Lützendorff, Alvensleben, Knesebeck, Wenckstern, Bredow, Restorff, Bellin, v. d. Schulenburg, Finiken, Pentz, Eichstedt, Bülow, Moltzahn, Rohr und Alvensleben.
In der Bekrönung ist die Auferstehung gemalt. Auf Postamenten stehen sieben weibliche Figuren. Auf der Konsole des Epitaphs befindet sich eine Inschrifttafel (Fraktur):
Zur christlicher gedechtnüs hatt der Gestrenger Edler undt Ehrenvehster Panthaleon von Bismarck, welcher Ao 1604 den 9. Marty Zwischen 1 und 2 Uhr in der Nacht in gott seliglich entschlafen ist seines Alters im 65. Jahr, dies Epitaphium setzen lassen. Ao 1626 den 1.. Septembris ist die Edle Ehr und vieltugendsame frawe Anna geborne v. d. Schulenburgk Panthaleon v. Bismarck sel: nachgelassene witwe in gott selig entschlafen ihres Alters im 70. Jahr.
Nach der Inschrift ist das Epitaph noch zu Lebzeiten des 1604 verstorbenen Panthaleon von Bismarck errichtet und die Inschrift nachträglich aufgemalt worden.
Hier wird noch an dem Text gearbeitet...